KALENDARIUM LIVE!!

06. Februar 2015 – KOOP. Jugendzentrum Taunusstein

KALENDARIUM treten im KOOP in Taunusstein auf! Kommt also alle in das schöne neue Jugendzentrum und schaut Euch an, was wir zu bieten haben: Pestalozzistraße 1c, Taunusstein, Beginn 19:30 Uhr, das Ende bestimmt Ihr!

Die Fenster der Stadt III

„Du solltest mal was wagen!“, hatte Luzie gesagt, „mal rausgehen, was Verrücktes tun. Raus aus der Komfortzone!“

Nun saß Lisa hier, aufgedonnert wie eine Nutte, in einer stinkenden, irgendwie ekelhaften Kneipe in einer Einkaufspassage. Sie kannte sich in der Stadt noch nicht besonders gut aus, obwohl sie schon seit zwei Jahren hier lebte. Vor ihr stand eine dampfende Tasse Glühwein mit Schuss.

Das Zeug schmeckte ekelhaft.

Um sie herum nur alte Säufer. Biergeruch und Zigarettenqualm standen in der Luft. Das Stimmengewirr rührte von den Einkaufenden her, die Gäste dieser Spelunke waren weitgehend stumm.

Zweifelnd schaute sie sich um.

„Grenzen ausloten“, hatte Luzie gesagt, „etwas wagen und etwas Verrücktes tun.“

Lisa kam sich sehr verrückt vor – dennoch würde sie jetzt lieber auf ihrer Couch liegen. Im Bademantel. Mit kuschligen Socken an den Füßen statt der unbequemen Highheels.

„Vielleicht triffst Du ja Deinen Traummann!“

Luzie hatte gelacht, als sie das gesagt hatte. Ihre Mitbewohnerin war ihr einziger Kontakt in der Stadt. Das würde wohl auch so bleiben – hier einen Traummann finden? An einem Werktag, nachmittags – eher einen Alptraum-Mann.

Einen Spielsüchtigen, oder vielleicht einen der Bauarbeiter, die hier offensichtlich ihre Mittagspause verbrachten, in der sie Bier tranken und stinkende Currywurst verspeisten.

Sie erwartete fast, jeden Moment nach ihrem Preis gefragt zu werden.

Doch außer ein paar verstohlenen Blicken konnte sie keine Reaktion auf ihr Auftauchen verbuchen. Vermutlich war das auch besser so.

Lisa legte das Geld für ihr Getränk neben den vollen Becher und ging, den Kopf schamhaft gesenkt.

Was hatte sie sich dabei gedacht?

Sie stand nicht besonders auf fremde Menschen in ihrer Nähe, egal wann, daher arbeitete sie auch von Zuhause. Wenn denn mal ein Auftrag kam. Seit einigen Wochen hatte sie keinen mehr bekommen.

Frustriert spazierte sie durch den Regen. Als sie den Marktplatz überquerte, stellte gerade ein junger Mann Stiefel hinter eine Bank und ging dann einfach weg.

Verwundert schaute sie ihm nach. Er war hübsch, blond, groß, schlank, aber warum sollte jemand einfach so Schuhe aussetzen?

Einer Eingebung folgend schaute sie auf – an einem Fenster stand eine junge Frau und blickte auf den Platz, auf die Stiefel, auf den Mann, bis er hinter einer Ecke verschwand. Sie weinte.

Lisa tat die Frau leid.

Sie ging weiter, zurück nach Hause, und dachte über die traurige Frau nach.

Verrückt sein. Etwas wagen.

Sie kaufte an einem Kiosk Zigaretten, obwohl sie nicht rauchte. Diese normale Transaktion, die wenigen Worte, die der gelangweilte Verkäufer mit ihr wechselte, taten gut.

Draußen öffnete sie das Päckchen und steckte sich eine an. Ein Hustenanfall folgte, der sie nicht davon abhielt, noch zwei weitere Zigaretten zu rauchen, bis sie den Filter erreichte.

Ihr Magen rebellierte, ihr wurde schwindlig, sie fühlte sich vergiftet. Vor ihrem Haus übergab sie sich.

In der Wohnung angekommen zog sie ihr Kleid, die Schuhe und die Seidenstrümpfe aus und legte sich im Bademantel auf die Couch.

Besser.

Etwas wagen, am Arsch!

Berlin – Eine Danksagung

Donnerstag durften <dE/mutE> und ich als KALENDARIUM im hübschen kleinen Chaostheorie in Berlin Prenzlauer Berg auftreten.

Kurz zusammengefasst: YIIIIII-HAAAAAAWWWWW!!!

Verlagskollege Vincent Voss hat uns den Mund wässrig gelesen – „Ich bin böse“ steht jetzt auf meinem Wunschzettel ganz oben.

Dann durften wir spielen, spielen, spielen – und es sind sogar einige Zuschauer geblieben. Einige davon kannten wir nicht einmal! Einige davon wiederum haben gelacht und applaudiert. Es war ein voller Erfolg!

Vielen Dank also…

…an das Team vom Chaostheorie, Eure Drinks sind phantastisch!

…an Vincent Voss, der mir sicherlich schlaflose Nächte bereiten wird.

…an Claudia Rapp, ebenfalls Kollegin, Freundin, Organisatorin & tolle Gastgeberin – ich habe mich bei Dir sehr wohl gefühlt und freue mich auf das nächste Treffen!

…an die Gäste, die uns zuhören wollten, sich haben einfangen lassen, unsere Show genossen – ich bin stzolz und glückliuch, dass ich vor Euch lesen durfte, und ich werde es gerne wieder tun!

…an Fabio Orsi, der zwar nicht bei unserem Auftritt war, uns aber am Freitag sein Berlin gezeigt hat – ein Berlin voller Kneipen, in denen man rauchen darf, netter Menscher mit schönen Ideen, Fotomotive besonderer Art. Loved our tour through Mitte, Fabio! See you soon!

Zwischenruf zur Buchmesse

Leiderleider bin ich noch nicht berühmt genug, um auf der Frankfurter Buchmesse als Stargast auftreten oder zumindest eine Podiumsdiskussion bestreiten zu können.

(Ändert das!)

Bis es soweit ist, gebe ich mich mit der ebenfalls ziemlich coolen Buchmesse Convention im idyllischen Dreieich zufrieden. Dort könnt Ihr mich Samstag am Stand des Amrûn-Verlags treffen. Wer nett ist und mir Alkohol oder Pizza bringt, kriegt auch eine persönliche Widmung 😉

See you!

Kommt uns sehen – KALENDARIUM in Berlin!

Jaaaaa, auch <dE/mutE> und meine Wenigkeit wollen mal ein bisschen raus aus dem Rhein-Main-Gebiet und den Rest der Republik mit unserer Auffassung von Kunst beglücken. Also haben wir gefleht und gebettelt und schließlich die unvergleichliche Claudia Rapp dazu bekommen, uns im Rahmen ihres „Autorenlabors“ auftreten zu lassen. „Sex & Crime und alles andere“ heißt die Reihe – das lassen wir uns nicht entgehen.

Am 16. Oktober spielen KALENDARIUM im Chaostheorie in der Lychener Straße 4 – die meisterhaften Videos von Ingo Loeb haben wir natürlich auch im Gepäck. Aber es gibt sogar noch mehr, für das sich die Reise lohnt: der zu Recht preisgekrönte Vincent Voss liest ebenfalls.

(Ihr kennt ihn noch nicht und wollt Euch erst ein Bild machen?? Kann ich verstehen – beginnt doch einfach mit der Anthologie Horror-Legionen, in der er vertreten ist – ich habe mich damals sofort verliebt.)

Horror vom Feinsten & Skurriles von uns – das sollte man nicht verpassen!

Taunuszimmer II

Lesungen sind immer aufregend und ein bisschen beängstigend und wunderschön: Man darf Leuten, die ehrliches Interesse an der eigenen Arbeit haben, einen kleinen Einblick geben – und meist wird man mit wohlwollendem Applaus belohnt.

Auftritte zusammen mit anderen Künstlern sind eine ganz andere Liga. Am 14. Juni dieses bisher doch recht schönen Jahres hatte ich die Chance, einen solchen Auftritt zu absolvieren – im intimen Rahmen eines Wohnzimmer-Konzerts bei meinem guten Freund <dE/mutE>, dessen neue Platte (ja, genau die: WORDS, das Wunderwerk!) am Ende des Abends auch vorgestellt wurde. Ein Genuss – nicht zuletzt aufgrund der großartigen Videos von Ingo Loeb, dem KALENDARIUM-Chefvisualisierer:

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Doch den Anfang durfte tatsächlich ich machen. Ich neige zur Nervosität, wenn ich in der Öffentlichkeit lesen muss, und trinke dagegen gemeinhin einen schönen Whisky. Damit ich nicht mal wieder zu voll zum Lesen bin, bat ich um den ersten Auftritt.

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Meine wunderbare Verlagskollegin Claudia Rapp betrat nach mir die „Bühne“ und gab einen Auszug aus ihrem neuen-alten Roman „Summer Symphony“ zum Besten. Wenn ich ihr nicht bereits nach der Lektüre des Vorgängers „Zweiundvierzig“ verfallen wäre, nun wäre ich es!

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Man kann nicht beschreiben, was die Musik und die Stimme von Mary Urbach auslösen können! Man muss sie erlebt haben – als kleinen Vorgeschmack empfehle ich die aktuelle Platte „Zindagi“:

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C. M. Singer las anschließend für uns ihren mehr als geglückten Beitrag aus der demnächst erscheinenen Anthologie „Zauberhaftes Frühstück“ des Amrûn Verlags: 15_ClaudiM

 

Danke, <dE/mutE>- für einen wunderbaren Abend und die Chance, mit solch talentierten Menschen auftreten zu dürfen!

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Und er macht weiter: Im Oktober wird wieder ein Taunuszimmer stattfinden, diesmal mit nur einem ausgesprochen sehenswerten Gast… Vielleicht bekommt Ihr ja eine Einladung.

Die Fotos in diesem Beitrag hat Bettina Pudmensky zur Verfügung gestellt – vielen Dank!

Long time no see….

SORRY!

Hier ist eine Weile nichts passiert, weil ich im schönen Italien weilte – Familienbesuch und kein Ende.

Gleichzeitig arbeite ich fieberhaft an meiner Novelle für die Zombie Zone Germany des Amrûn-Verlags.

Außerdem war das Taunuszimmer II bei meinem lieben Freund <dE/mutE> ein voller Erfolg, und sobald ich die Bilder habe, werde ich sie hier gerne teilen!

Bis dann, stay tuned —

 

 

Selbstmitleid – eine Meditation

Ein Mittwoch.

Um Mitternacht stehe ich am Fenster meiner Wohnung im vierten Stock des imposanten Altbaus in der City und betrachte die Leute.

Gegenüber, zwei Etagen höher, lehnt sich die dicke Frau mit den kurzen Locken über ihr Fensterbrett und raucht.

Ich bin sicher, dass sie mich beobachtet, wenn ich auf dem Wohnzimmerparkett masturbiere.

Ich lasse meine ZIgarette auf den Vorplatz des Hauses fallen und wende mich ab. Die Schimpftirade von unten kann sich auf alles beziehen: Das schwüle Wetter, die stinkenden Kanäle, imaginäre Beledigungen von Vorbeigehenden, meine Zigarette, die den Schimpfenden getroffen hat.

Ich brühe Tee auf.


 

Ein Sonntag.

Manchmal sitze ich auf dem Balkon und trinke Wasser, obwohl ich lieber Gin hätte. Wäre ich alleine, wüsste ich sicher, dass mich heute niemand mehr verurteilen kommt, ich wählte den Gin.

Vermutlich rettet mich meine Beziehung vor der Verwahrlosung.

Selbstmitleid: Ich gebe mich auf, jeden Tag aufs Neue, mit jedem Besäufnis ein bisschen mehr.

Und dann sehe ich fern oder arbeite oder tue so, als wäre alles gut, und das merkwürdige Gefühl in mir, das ich nicht verstehe, schaukelt sich auf und wird größer und mächtiger und schwerer und dann versinke ich.

Könnte ich etwas tun dagegen, dann würde ich.

Würde ich?

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1×2 Karten für TAUNUSZIMMER

 

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Liebe Freunde der gepflegten Abendunterhaltung,

 

in ganz Deutschland finden mittlerweile Wohnzimmer-Veranstaltungen statt, deren ruhige, freundschaftliche Atmosphäre einfach nicht mit anderen Performances zu vergleichen ist.

 

Nach dem Erfolg der KALENDARIUM-Präsentation im letzten Jahr hat Jochen Bettgens beschlossen, das Ganze ein wenig zu kultivieren und veranstaltet am 14.06. um 19 Uhr im eigenen Wohnzimmer ein ganz besonderes Event: Taunuszimmer, bei dem sowohl literarische, als auch musikalische Acts für einen unvergesslichen Abend sorgen werden.

 

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Mit dabei sind drei fabelhafte Amrûn-Autorinnen, die aus ihren Werken lesen werden.
C.M. Singer und Simona Turini  werden ihre Beiträge aus den bald erscheinenden Frühstücksanthologien zum Besten geben, während Claudia Rapp  ihr neuestes Werk „Sex, Zeitreisen und Rock’n’Roll“, das demnächst ebenfalls im Amrûn Verlag erscheinen wird, vorstellt.

 

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Zindagi, eine der musikalischen Personae von ex-Pilori-Sängerin Marion Urbach, wird die CD ihres Projekts vorstellen. Ihre CD kann man per Mail unter music@zindagi.de erwerben, auf Facebook findet man sie hier.
<dE/mutE> wird sich natürlich auch nicht nehmen lassen, seine neue CD „words“ vorzustellen und ein paar der Stücke zu spielen. Seid gespannt, es hat sich viel geändert im Hause <dE/mutE>! Die Visuals stammen wieder von Ingo Loeb. „words“ kann man als CDr oder Download bei VUZ Records oder per Mail an demute@demute.de kaufen.

 

Es wird also am 14.06. einige Premieren geben: Noch nie haben so viele Amrûn-Autorinnen auf einem Event gelesen, die Beiträge zur Frühstücksanthologie werden erstmals vorgestellt und Zindagi und <dE/mutE> stellen ihre neuesten CDs vor.

 

Die ganze Veranstaltung ist kostenlos und auch die Künstler bekommen keine Aufwandsentschädigung. Sie werden jedoch Bücher und CDs dabei haben, die vor Ort gekauft und signiert werden können. Eine Spendendose ist ebenfalls vorhanden.
Da der Platz im Wohnzimmer begrenzt ist, wurden die Plätze nur auf Einladung hin vergeben. Und hier kommt ihr ins Spiel, denn…

 

WIR VERLOSEN 1×2 PLÄTZE FÜR „TAUNUSZIMMER“ AM 14.06.2014!

 

Stattfinden wird Taunuszimmer im schönen Taunus, ca 35km von Wiesbaden entfernt. Die Anreise müsst ihr selbst übernehmen.
Wenn ihr Lust auf einen schönen Abend samt literarischer und musikalischer Unterhaltung habt, dann schreibt jetzt eine Mail mit dem Betreff „Taunuszimmer“ an gewinnspiel@demute.de und beantwortet uns folgende Frage:

 

Warum möchtet ihr an diesem Event teilnehmen?

 

 

Teilnahmebedingungen
Teilnahme ab 18 Jahren. Das Gewinnspiel beginnt am 26.05. und endet am 03.06.2014 um 0 Uhr. Die vom Gewinnspielteilnehmer angegeben Daten werden nur für die Verlosung genutzt und im Anschluss direkt gelöscht. Die Reisekosten trägt jeder selbst.
Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Neue CD – neues Glück

Es gibt eine neue Veröffentlichung vom Musiker & KALENDARIUM-Kollegen <dE/mutE>: WORDS heisst das gute Stück und ist einfach großartig. <dE/mutE> entführt uns diesmal in die Welt der Literatur, und Marion Urbach, Psychepoppet, N.fra und Warszawa helfen ihm dabei. Mit Tim Berghoff ist auch ein alter Weggefährte am Start, dessen eindringliche Stimme man unbedingt erlebt haben muss.

Das Artwork ist ebenfalls mehr als gelungen – ich bin begeistert, was da mal wieder aus dem Hause <dE/mutE> kommt!

Anspieltipps: Das herrlich analog-rhythmische „Walking/Falling“, das traumhaft-verspielte „söylemek“ und das anspruchsvolle, nichtsdestoweniger hypnotische „I will show you fear“ – meine Favoriten, wenn auch definitv nicht die einzigen Highlights.

Ich kann die CD nur jedem ans Herz legen, der gerne gut gemachte elektronische (und auch handgemachte!) Musik hört.

Anzuschauen und zu erwerben ist WORDS hier.