Sonnenuntergang am anderen Ende des Meeres
Willkommene Kühle der Nacht
Tage schmecken nach Salz
Und wieder: Sonnenuntergang.
Zeugs halt
Sonnenuntergang am anderen Ende des Meeres
Willkommene Kühle der Nacht
Tage schmecken nach Salz
Und wieder: Sonnenuntergang.
Auf dem Weg nach Vietnam – an der Grenze, um genau zu sein – gabelte unser Bus Anhalter auf. Ich wusste nicht, dass so was geht, aber offenbar schon. Und sogar umsonst: Man behaupte einfach, kein Geld zu haben, wenn der Reisebusbegleiter den überhöhten Fahrpreis einsammeln will. Nach mehr als fünf Stunden Fahrt und einer halben Stunde Gemache an der Grenze hat niemand mehr Lust, schon wieder anzuhalten, um die Typen wieder rauszuwerfen. Zack: Freifahrt. Auf einem Klappstuhl im Gang zwar, aber immerhin.
Die Reise von Thailand nach Kambodscha war ein Albtraum.
Punkt.
Doch Ankommen in Kambodscha – wenn auch im nicht so hübschen Poipet, einer casinoverseuchten Grenzstadt – war fabelhaft. Leider verpasste ich die gigantische Party zum chinesischen Neujahrsfest, weil ich krank daniederlag. Zum Glück hatte das Hotel Netflix, ich war also abgelenkt.
Siem Reap bietet alles, was man sich als europäische Urlauberin wünscht. Was ICH mir wünsche, zumindest. Es gibt Bars und Restaurant und Bäckereien mit lecker Süßkram en masse, ATMs, die größtenteils funktionieren und manchmal sogar Geld haben, Tuktuks zum Überallhinkommen und mit Glück auch Tuktuk-Fahrer, die nicht nerven. Das Glück hatten wir nicht.
Dennoch ließen wir uns ein paar Tage lang durch das Tempelfeld von Angkor karren und wanderten Indiana-Jones-mäßig durch die Ruinen. Unbedingte Empfehlung! Nehmt genug Wasser, Sonnencreme und einen Hut mit, dann passiert auch nix.
… erst mal Thailand. Ende Januar ging es los, aber nicht direkt in Thailand, sondern zunächst – aufgrund des relativ frühen Fluges, der relativ weiten Entfernung zwischen Brühl im Rheinland und dem Frankfurter Flughafen und der relativen Unzuverlässigkeit der Deutschen Bahn – im idyllischen Kelsterbach. Das tatsächlich erstaunlich idyllisch ist, wenn auch schwierig hinsichtlich der Frühstückslage.
Aber wir waren erfolgreich, und mit Kaffee & Stückchen gestärkt erreichten wir viele Stunden später Bangkok, wo unsere Reise so richtig begann. Natürlich auf dem Fluss, mit einer Hop-on-Hop-off-Tour per Boot.
Thailand – zumindest die beiden winzigen Eckchen, die ich gesehen habe – ist schön und die Menschen dort sehr freundlich. Massagen gibt es billigbillig, was mir natürlich sehr gelegen kommt, aber das Essen ist auf Dauer nichts für mich und obendrein zu scharf. Und die allgegenwärtigen Klimaanlagen muss man auch mal warten, sonst werden alle krank, aber das ist offenbar auch noch nicht durchgedrungen.
Save the Date: Vom 18. bis zum 20. Juni findet online die zweite Buchmesse Saar statt.
Ursprünglich als „echte“ Messe im schönen Saarbrücken geplant, musste sie bereits 2020 coronabedingt komplett in die virtuelle Welt verlegt werden. Das war aber glücklicherweise ein so großer Erfolg, dass sie nun zum zweiten Mal in genau dieser Form stattfinden wird.
Und ich bin dabei! Mit eigenem Stand & in bester Nachbarschaft.
Immerhin soll Der Fluch der Dunkelgräfin ja angemessen auf die Welt der Lesenden losgelassen werden.
(Pssssst: Lesen darf ich dort auch! Details folgen!)
Dass mein Beruf der Beste ist, wissen alle, die ab & an mal nachlesen, was ich so in den sozialen Medien von mir gebe.
Jetzt hat dieses Abenteuer allerdings eine neue Ebene erreicht, von der ich kaum zu träumen gewagt hätte: ICH HABE EINEN FILM GEMACHT!
Na ja, ich habe einfach nur eine meiner Kurzgeschichten gelesen; den Film hat Joe Bulla von ThanatanMedia gemacht – und die musikalische Untermalung stammt vom Ambient-Künstler Jochen Bettgens alias dE/mutE und den sehr großartigen Feline & Strange.
(Genau, die beiden Herren sind meine Partners in Art und haben bereits letztes Jahr mit mir unseren schicken Beitrag zum ersten DarkStreamFestival erarbeitet. Feline & Strange dürften als abgefahrene Berliner Wave-Cabaret-Postpunk-Band ebenfalls bereits bekannt sein. Falls nicht: HÖRT REIN! Die sind toll!
Nun, gemeinsam haben wir einen 21-Minüter gebastelt, der auf meiner Erzählung Der Trip aus Der Fluch der Dunkelgräfin basiert.
Zu kriegen ist er HIER. Ich bin verliebt. Ihr hoffentlich auch gleich!
Auf der Suche nach einer Handvoll Kürzestgeschichten, die beim Zusammenbruch meiner Seite leider mit über den Jordan gingen, die WaybackMachine bemüht und diesen seltsam detaillierten Traum gefunden, den ich keineahnungwann veröffentlicht habe:
… stand ich – zum Glück nur im Traum – neben einem großen „Fußgängerzone“-Schild und wartete darauf, die Straße überqueren zu können. Da kam ein junger Irgendjemand auf einem Fahrrad und wollte meine Handtasche klauen. Die hatte ich allerdings so um mich geschlungen, dass sie nicht einfach von meiner Schulter rutschen wollte, sodass ich mitgezogen und mit ziemlicher Wucht gegen besagtes Schild geschmettert wurde, was, da es sich bei der Tasche um eine Armee-Kampftasche handelt, deren Gurt nicht reißen wollte, dazu führte, dass der Kerl, vom Schwung seiner schnellen Fahrt nach vorne drängend und vom Taschengurt, der an mir hing, die ich am Schild hing abrupt gebremst, blieb, wo er war – nämlich auf der anderen Seite des Schildes. Das Fahrrad dagegen fuhr weiter.
Die Wucht meines Aufpralls genügte, um mir ein grün-blaues Gesicht zu zaubern und meinen Backenzahn auszuschlagen, der mir bereits seit Wochen Probleme macht und den mein Zahnarzt übermorgen – im echten Leben, wohlgemerkt – einer Wurzelbehandlung zu unterziehen gedenkt. Tja, in meinem Traum war das nicht mehr notwendig, wohl aber eine sofortige Behandlung im Krankenhaus, da mit dem Zahnfleisch auch eine Eitertasche aufgerissen wurde, die sich bei ausbliebender Behandlung angeblich in mein Körperinneres ergossen hätte, so die behandelnden Ärzte, was schlimm hätte ausgehen können, sodass man zusammenfassend sage könnte, dass der verhinderte Taschendieb mir quasi das Leben gerettet hat.
Trotzdem waren mir seine wesentlich schlimmeren Verletzungen vom Fahrradsturz eine Genugtuung.
Beim Aufwachen schmerzte der elende Backenzahn.
Eigentlich ist der Job der Schriftstellerin ziemlich beschissen.
Schreiben ist zwar angenehm einsam, aber auch schwer & anstrengend & frustrierend & manchmal schmerzhaft. Obwohl ich mich nicht als Künstlerin begreife, stelle ich gewisse Ansprüche an meine Arbeit.
(Und an mich; aber da ich Letztere beim besten Willen nicht erfüllen kann, unterlaufe ich sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit voller Absicht. Aber das nur am Rande.)
Ich bin gut, wenn es um Kurzgeschichten geht. Manchmal kriege ich auch ein Gedicht zusammen, mit dem ich leben kann. Ansonsten bleibt alles Fragment.
Wenn man allerdings genügend Fragmente zu einem Oberthema gesammelt hat, kann man sie mit ein bisschen Geduld & viel Verzweiflung so arrangieren & verbinden, dass etwas Ähnliches wie ein Buch dabei herauskommt. So arbeite ich am liebsten, mit dosiertem Schmerz & der Hauptanstrengung ganz am Ende, wenn als Belohnung die erlösende Veröffentlichung winkt.
Aktuell sammle ich solche Fragmente. Noch sind sie kurz & allein, aber bald schon kann ich anfangen, sie zu dem zu formen, was mal »Emotionale Abfallprodukte« werden soll.
Wenn da nicht das Gefühl der Leere wäre; Meist fühle ich mich leer, wenn eine Geschichte fertig ist. Gerade fühle ich mich leer, obwohl ich erst ganz am Anfang stehe. Ungewohnt; Ich weiß noch nicht recht, was ich mit dieser Emotion anfangen soll.
Die Leere kommt vermutlich daher, dass ich mich für das neue Buch mit Dingen beschäftige, die ich außerhalb der Psychotherapie lieber verdränge. Es geht um Liebe, Entfremdung, Fehler, Dummheit, das Meer und Hirngespinste.
Bisher.
Fehlt ja noch ganz viel.
Verdrängung liegt mir eher als das Schreiben.
(Ja, lieber Leser, du hast das ganz richtig erkannt: Deshalb bin ich so fucking langsam, wenn es um neue Veröffentlichungen geht! Verdrängung ist ausgesprochen zeitintensiv & erfordert mindestens einen Netflix-Account.)
Wie gesagt, im Moment klappt das mit der Verdrängung nicht so richtig, also muss ich schreiben. Fragmente. Stream of consciousness zu etwas annähernd Lesbarem formen.
Dabei rauchen.
(Ich wollte doch mal wieder aufhören!)
Dabei weinen.
(Die Therapie ist doch gerade erfolgreich abgeschlossen worden!)
Vielleicht dabei meinen Humor wiederfinden, damit das Ding ein bisschen lebensbejahender wird.
So ist es, das Schreiben, für mich: ziemlich beschissen eigentlich.
Wie dem auch sei: Es entsteht gerade ein neues Buch. Vielleicht noch dieses Jahr, vielleicht erst 2020. Motivation ist explizit erwünscht.